Informationen zur Hausgeburt
Nach aktuellen Studien ist eine Hausgeburt bei Schwangeren mit niedrigem Risiko ebenso sicher wie eine Spitalgeburt.
Die Stärken der Geburtsbegleitung zu Hause liegen insbesondere darin, dass möglichst wenig in den naturgegebenen
Geburtsverlauf eingegriffen wird und dadurch viele Probleme gar nicht erst entstehen. Die Gebärende ist in ihrem vertrauten Umfeld,
wird nicht durch einen Ortswechsel, eine fremde Umgebung und/oder fremde Menschen in ihrer Geburtsarbeit gestört und kann sich frei bewegen.
Ihre persönliche Hebamme betreut sie während des ganzen Geburtsprozesses vollumfänglich. Unter der Geburt erhält die Frau so viel Zeit,
dass sie in ihrem eigenen Rhythmus und dem des Kindes gebären kann.
Medikamente werden nur in Notsituationen eingesetzt.
Alle Schwangerschaftskontrollen können bis auf den Ultraschall von der Hebamme durchgeführt werden.
Die Familie und die Hebamme lernen sich während der Monate der Schwangerschaft gegenseitig kennen. Es entsteht ein Vertrauensverhältnis.
Dies alles trägt massgeblich zur Sicherheit der Geburt bei.
Für die Sicherheit der Hausgeburt sind folgende Punkte wichtig:
- Grundsätzlich sollte der Geburtsbeginn termingerecht, das heisst 3 Wochen vor, bis
2 Wochen nach dem errechneten Geburtstermin sein. - Der allgemeine Gesundheitszustand, der Schwangerschaftsverlauf und allenfalls frühere Geburtsverläufe dürfen keine bedeutenden Komplikationen erwarten lassen.
- Eine Ultraschalluntersuchung wird empfohlen.
- Grundsätzlich sollte das Kind in Schädellage liegen.
- Weil unvorhergesehene Komplikationen eintreten können, die eine Verlegung ins nächstgelegene Spital nötig machen, wird die Schwangere von der betreuenden Hebamme dort angemeldet mit dem Vermerk „geplante Hausgeburt“.
- Zur Geburt wird in der Regel eine zweite Hebamme beigezogen.
- Eine ärztliche Kontroll-Untersuchung des Neugeborenen wird innerhalb der ersten Lebenswoche empfohlen.
Die Herztöne des Kindes werden während der Geburt regelmässig mit dem Dopton oder Herztonrohr überwacht, wie bei den Schwangerschaftskontrollen.
Für das Neugeborene stehen Absauggerät, Beatmungsbeutel und Sauerstoff für rund eine halbe Stunde zur Verfügung. Für eine weiterführende Behandlung
muss die Ambulanz für einen Transport ins Kinderspital gerufen werden, je nach Ort und Dringlichkeit, wird der Transport auch mit der Rega organisiert.
Bei Komplikationen können der Mutter Infusionen, Medikamente zur Wehenhemmung (bei kindlichen Herztonproblemen) sowie Gebärmutter zusammenziehende Mittel
(bei vermehrter Blutung nach der Geburt) gegeben werden. Für weitere Medikamente, Bluttransfusionen, Saugglocke, Kaiserschnitt, die manuelle Lösung der Plazenta
und die Naht grosser Risse muss in ein Spital verlegt werden.